Hilfe bei Depressionen

Depressionen sind neben Angststörungen die häufigste Ursache dafür, dass Menschen sich therapeutische Unterstützung suchen.
Klinisch unterscheidet man zwischen sogenannten körperlich bedingten Depressionen, endogenen Depressionen sowie neurotischen Depressionen.
Wörtlich übersetzt handelt es sich hier um eine „Niederdrückung“, und zwar zunächst einmal eine Niederdrückung der allgemeinen Stimmung (oder des Wohlbefindens) sowie des Antriebs.
Schnelle  Ermüdbarkeit, Konzentrationsschwäche sowie Schlaf- und Appetitlosigkeit (oder das Gegenteil) können körperliche Symptome sein.
Gefühle von großer Traurigkeit 
stehen häufig, aber nicht immer und ausschliesslich, im Vordergrund.
Teils starke existenzielle Angstgefühle können auftreten und werden fast immer von wiederkehrenden, zermürbenden Gedanken begleitet.
Depressive Personen leiden häufig unter einem minderen Selbstwertgefühl, das bis hin zu Selbstverletzungen und Selbsttötungsabsichten sowie schweren Einschränkungen im sozialen Leben reichen kann.
Die Ursachen von Depressionen sind vielfältig.
Einschneidende Erlebnisse oder Druck in der Partnerschaft sind häufig nur der Auslöser für das Auftauchen einer länger bestehenden Problematik.
Hier kann es um frühkindliche Erlebnisse gehen, die, je länger sie zurückliegen, desto nachhaltiger unser Leben und unsere Erlebniswelt  beeinflussen. (siehe auch: „Wie wirkt Psychotherapie“)
Gesellschaftliche und strukturelle Phänomene zu betrachten halte ich daneben für unabdingbar.

Persönlich verstehe ich Depression als eine Unterdrückung von unerwünschten, unbewussten oder potenziell bedrohlichen Gefühlen.
Hierbei spielen das persönliche Umfeld, aber auch das gesellschaftliche Konstrukt eine Rolle.
So ist inzwischen belegt, dass von Mädchen/weiblich gelesenen Personen andere Gefühle und Verhaltensweisen erwünscht sind als von Jungen/männlich gelesenen Personen.
Auch im Jahr 2022 hat sich hieran nicht viel geändert.
(Siehe die Sendung: „No more boys and girls“ in der ZDF-Mediathek: https://www.zdf.de/dokumentation/no-more-boys-and-girls/sendung-eins-100.html)
Diese gesellschaftlich-strukturelle Ebene spielt eine wichtige Rolle beim Aufspüren dessen, was bisher nicht gelebt werden konnte oder durfte.
Inzwischen ist erwiesen, dass es bei der Depression zu einer Wechselwirkung zwischen seelischen und neurobiologischen Prozessen kommt. Veränderungen in den Gehirnstrukturen führen dann wiederum zu einer erhöhten Vulnerabilität, d.h., anscheinend geringfügige oder sogar nicht wahrgenommene Ereignisse können die depressiven Symptome erheblich verstärken.

Ein ausreichend langer und intensiver therapeutischer Prozess kann zu Linderung der depressiven Symptome führen.
Gleichzeitig kann hier Raum entstehen für die bislang ungewünschten oder womöglich unbewussten Gefühle, Gedanken und Veränderungswünsche.
Gleichzeitig führt die therapeutische Arbeit in einigen Fällen erst einmal zu einer Verschlechterung der Symptomatik.
Das liegt darin, dass wir uns sozusagen dem kern der Angelegenheit nähern.
Die Unterdrückung eines bestimmten Gefühls geschah womöglich ursprünglich aus Gründen des Selbstschutzes und der Selbststabilisierung. Diese aufzuspüren, sich ihr zu nähern und sich dem Gefühl zu öffnen ist schwere Arbeit.

Zur Unterstützung Ihres Entwicklungsprozesses biete ich Ihnen neben der gesprächstherapeuischen Arbeit Atem-und Entspannungstechniken sowie körperpsychotherapeutisches Arbeiten an.

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Wie wirkt Körperpsychotherapie?

Die Idee ist zum einen, dass eine Veränderung des sogenanten „Körper-Ichs“ auch die emotionalen Erfahrungs- und Ausdrucksmöglichkeiten verändert.
Bei körperlicher Bewegung werden Endorphine ausgeschüttet, die sogenannten „Glücksboten“ des Gehirns. Weiterhin aktivieren bestimmte Bewegungsabläufe ungenutzte Gehirnareale und bauen massiv körperliche Anspannungen ab. Bewusster Atem kann Anspannung reduzieren, oder oft auch erst erlebbar machen.
Auf der anderen Seite gehen die emotionale und kognitive Entwicklung des Menschen Hand in Hand mit der motorischen.
So ist es möglich, auf der motorischen Ebene dort etwas in Bewegung zu bringen, wo auf kognitiver Ebene vielleicht kein Zugang möglich ist.
Über den Körper kommt etwas zum Ausdruck.
Diesen Ausdruck zu „lesen“ und behutsam zu verändern ist nur eine Möglichkeit, die körpertherapeutisches Arbeiten bietet.

Zum Thema „Depression und Einsamkeit“ finden Sie unter „Seminare und Veröffentlichungen“ den Artikel
Einsamkeit überwinden? – Zur Juli-Ausgabe von “Psychologie heute” (2012)