Der folgende Text gibt Ihnen ein Beispiel für eine gemeinsame Arbeit im körpertherapeutischen oder körperpsychotherapeutischen Bereich mit dem Ziel, die Körperwahrnehmung zu erhöhen und körperliche sowie seelische Entspannung zu ermöglichen.
Invasive Methoden wie diese können bei Menschen mit Missbrauchs- und anderen traumatischen Erlebnissen tiefe Gefühle auslösen.
Hier sind Vorsicht und Professionalität geboten.
Ich möchte Ihnen daher dringend raten, den Text nicht ohne vorhergehende Selbsterfahrung in professionellem Rahmen zu benutzen.
Um hierfür einen Termin zu vereinbaren, nutzen Sie bitte das Kontaktformular.
Setzen Sie sich entspannt auf einen Stuhl.
Die Hände liegen auf den Oberschenkeln.
Wenn Sie in einem Sessel sitzen, legen Sie Ihre Arme auf den Lehnen auf.
Wenn Sie mögen, schließen Sie die Augen.
Versuchen Sie wahrzunehmen, wie Sie sitzen.
Fühlen Sie den Kontakt zur Sitzfläche, den Kontakt zum Boden.
Wie geht es Ihnen gerade jetzt?
Wohin wandern Ihre Gedanken?
Beobachten Sie die auftauchenden Gedanken und Gefühle, ohne diese zu beurteilen.
Nehmen Sie noch einmal bewusst den Kontakt der Füße zum Boden wahr und geben Sie nun etwas mehr Gewicht hinein, so, als wollten Sie Ihre Füße fest im Boden verankern oder sich leicht vom Boden abdrücken.
Spüren Sie den Halt, den der Boden Ihnen gibt.
Jetzt richten Sie Ihren Scheitel Richtung Decke.
Vergessen Sie dabei nicht zu atmen.
Der Atem strömt ein und aus.
Wenn Sie möchten, können Sie sich vorstellen, Anspannung /negative Gefühle/negative Gedanken oder einfach nur verbrauchte Luft auszuatmen und Entspannung, positive Gefühle, positive Energie und frische Luft einzuatmen.
Es ist ganz normal, wenn Sie während dieser Übung verstärkt körperliche Reaktionen wahrnehmen.
Das können Magengeräusche sein, Kribbeln, eine Veränderung des Herz- oder Pulsschlages und vieles mehr.
Alles ist gut so, wie es ist.
Geniessen Sie es, einfach nur da zu sitzen und nichts anders tun zu müssen, als sich selbst hier und jetzt entspannt wahrzunehmen.
Sie dürfen einfach sein.
Jetzt ballen Sie Ihre Hände einmal zu Fäusten so fest Sie mögen und lockern sie dann wieder, bis die Hände ganz entspannt auf dem Oberschenkel aufliegen.
Konzentrieren Sie sich jetzt auf Ihre Umgebung , die Temperatur, welche im Raum herrscht, den Geruch des Raumes, die Geräusche um Sie herum.
Vielleicht können Sie einen ganz leichten Lufthauch auf der Haut spüren.
Versuchen Sie nichts zu bewerten.
Jetzt kommen Sie zurück zu sich selbst.
Wir machen jetzt eine kleine Reise durch den Körper, beginnend mit dem Gesicht.
Versuchen Sie die Stelle zwischen den Augenbrauen zu entspannen.
Lockern Sie die Zunge im Mund, lassen Sie die Lippen weich werden und den Unterkiefer ganz leicht hängen, so dass die Kiefermuskulatur sich lockern kann.
Atmen Sie langsam und gleichmäßig.
Vielleicht kann die Entspannung sich auf die gesamte Kopfhaut ausdehnen.
Wie fühlt sich eine entspannte Kopfhaut an?
Vielleicht können Sie den Kopf ganz leicht hin und her bewegen, so dass ein Gefühl von Leichtigkeit und Freiraum im Hals- und Nackenbereich entsteht.
Dann wandern Sie in Gedanken zu Ihren Schultern hinunter.
Wie fühlen sie sich gerade an?
Versuchen Sie, die Schultern zu lockern, indem Sie sie bewusst ein paar Millimeter Richtung Boden sinken lassen.
Beobachten Sie nun Ihre Atmung, das Heben und Senken des Brustkorbs und die damit einhergehende Veränderung der Haltung.
Wenn Sie möchten, atmen sie 2-3 Mal etwas tiefer ein und aus und lassen Sie dann Ihren Atem wieder zur Ruhe kommen.
Was macht Ihre Zunge? Und Ihr Kiefer?
Gehen Sie in Gedanken immer wieder dorthin zurück und lassen Sie los, wo sich erneut Spannung angesammelt hat.
Beim nächsten Einatmen schauen Sie, wie weit Sie den einströmenden Atem verfolgen können. Lockern Sie die Bauchdecke.
Können Sie den Atmen bis in die Fuss- und Fingerspitzen fühlen?
Spüren Sie, wie Ihre Haut Sie von außen umgibt.
Sie können jederzeit zwischendurch Ihre Sitzhaltung verändern, wenn es sich irgendwo unangenehm anfühlt.
Jetzt kommen Sie in Gedanken zu Ihren Sitzhöckern.
Nehmen Sie wahr, wie Sie auf dem Stuhl sitzen.
Wie viel Spannung ist in den Gesäßmuskeln, den Oberschenkeln, den Unterschenkeln?
Wie stehen Ihre Füße jetzt auf dem Boden?
Sie können sich immer wieder durch leichten Druck der Füße Kraft aus dem Boden holen.
Nehmen Sie nun ihre gesamte Position im Raum und auf dem Stuhl wahr, auch Ihre Gedanken und Gefühle.
Wenn sie mögen, verbinden Sie den Moment der Ruhe, den Sie spüren, mit einem Wort, einem Satz oder einem Namen, den Sie sich Zuhause ins Gedächtnis rufen und bei weiteren Übungen benutzen können.
Dann kommen Sie langsam zurück in den Raum (öffnen Sie die Augen, falls Sie geschlossen waren) und wenn Sie möchten, dehnen und strecken Sie sich.
Sie können auch aufstehen und herumgehen, sich legen, wonach immer Ihnen gerade zumute ist.
Diese Arbeit kann sehr hilfreich sein für Menschen, die unter Stresssymptomen sowie Ängsten und Depressionen und den damit einhergehenden Schwierigkeiten leiden.
Im Anschluss erfolgt ein gemeinsames Gespräch, in welchem Sie Raum haben für Ihre Erfahrungen sowie Gedanken und Gefühle zu dem Erlebten.
Noch eine Anmerkung: Der Text „Entspannung und Körperreise im Sitzen“ ist dazu geschrieben, Ihnen eine Vorstellung von einer in einen therapeutischen Prozess integrierte Körperarbeit zu geben und ist keine vollständige Anleitung einer Stunde.