Körperpsychotherapie

Körperpsychotherapie nutzt die Körperwahrnehmung sowie den Körperausdruck als Möglichkeit, unbewusste psychische Prozesse erlebbar zu machen und ins Bewusstsein zu heben.

Körperpsychotherapie unterscheidet sich von Tanztherapie insofern, als es in der Körperpsychotherapie um die Bearbeitung innerpsychischer Konflikte geht, wohingegen in der Tanztherapie Beziehungsaspekte im Vordergrund stehen.

Körperpsychotherapie kann vielerlei Inhalte haben:
Atemübungen, geleitete Improvisationen, freien Tanz sowie diverse einfache oder auch komplexe Übungen.
In der Einzeltherapie tauchen häufig beziehungsrelevante Themen auf, schlicht dadurch, dass wir zwei Menschen in einem Raum und somit in einer Beziehung zueinander sind.
Hier spielen zum Beispiel die Aspekte Nähe und Distanz ein Rolle.

Meine körperpsychotherapeutische Arbeit ist wie meine gesprächstherapeutische Arbeit tiefenpsychologisch fundiert.
Daneben fliessen in meine körperpsychotherapeutische Arbeit über 30 Jahre tänzerische Erfahrung mit ein.

Ich gehe von folgenden Annahmen aus:
Haltung und Bewegung eines Menschen sind der sichtbare Ausdruck seelischen und geistigen Erlebens.
Der sich bewegende Körper kommuniziert mit dem Raum.
Raum ist nicht nur um uns herum, sondern auch in uns.
Raum ist zwischen den Menschen.
Raum verändert sich sekündlich mit dem Rhythmus des Ein-und Ausatmens.
Alle Lebewesen atmen ein und atmen aus, aber jedes tut es in eigenem Rhythmus.
Atmung kann den Raum in uns regulieren helfen.
Jedes Lebewesen hat einen Herzschlag, der in der Struktur zwar dem anderer Menschen ähnelt,
aber dennoch individuell ist.

Ein Grundgedanke der körperpsychotherapeutischen sowie tanztherapeutischen Arbeit ist, dass Körper, Geist und Seele (Psyche) sich wechselseitig beeinflussen.
Freie Bewegung kann unterstützen, bislang als un-sag-bar erlebte Gefühle auszudrücken – umgekehrt kann Bewegung auch Gefühle erst erlebbar machen.
Im Bereich der Körperpsychotherapie geht es u.a. um das Sichtbarwerden und Erfahrbarmachen von unbewussten oder unterdrückten Emotionen und Haltungen durch den körperlichen Ausdruck, um die Stabilisierung des physischen und emotionalen Zentrums, um Ent-Spannung oder Spannungsaufbau, um Transformation, sowie – bei bestimmten Krankheitsbildern – um die Entwicklung eines realistischen Körperbildes.

Ein Beispiel:
Atemtechniken verschiedener Art sind gut geeignet, den eigenen inneren Raum wahrzunehmen.
Sie gebrauchen zu lernen ist hilfreich in Momenten der Not, etwa bei einer Angstattacke : Durch Konzentration auf den eigenen Atem kann es gelingen, sich von den als unangenehm erlebten Körpergefühlen zu lösen.
Atemarbeit ist sehr wirksam für den Alltag.
Wichtig ist hierbei das Üben im Alltag, d.h., jenseits bedrohlicher oder spannungsgeladener Situationen.
Atemübungen können die Stabilität des Körpers und infolgedessen die des Geistes unterstützen helfen und uns „zurück auf den Boden bringen“.

Analog zu Watzlawicks „Man kann nicht nicht kommunizieren“ könnte man sagen: „Man kann sich nicht nicht bewegen.“

Die therapeutische Arbeit besteht im Erleben der Patient*innen, in der Zeugenschaft durch die Therapeutin, sowie in der Benennung und Deutung von Bewegung.
Hier eröffnet sich die Möglichkeit, miteinander herauszufinden, was verändert werden soll und welche Änderungen in Haltung und/oder Bewegung zu einer subjektiven Verbesserung führen.

Zum Thema Körperarbeit finden Sie auf meiner Seite weitere Texte unter den Stichpunkten Stabilität und Durchlässigkeit sowie „Üben kann man überall“.

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