Raum schaffen für Emotionen – über den Umgang mit Pflegebedürftigkeit

Der Umgang mit Pflegebedürftigkeit und Demenzerkrankung sind Themen, mit denen jeder von uns eines Tages konfrontiert wird- sei es bei uns selbst, sei es als Angehöriger.
Menschen werden alt und sterben, viele verändern sich auf ihrem letzten Weg noch einmal sehr.
Seit Ende des 2. Weltkriegs hat die Großfamilie hierzulande ausgedient und die meisten von uns stehen irgendwann vor der Frage:
Was passiert mit meinen Eltern, wenn sie sich nicht mehr selbst versorgen können?
Manche Menschen haben rechtzeitig vorgesorgt und mit ihren Angehörigen gesprochen,
manche Familien trifft das Eintreten einer Demenz oder eines anderen Falls von erhöhtem Unterstützungsbedarf aus heiterem Himmel.
Derzeit leben hierzulande rund fünf Millionen hilfs- und pflegebedürftige Menschen, etwa zwei Millionen von ihnen beziehen Leistungen der Pflegeversicherung. 68 Prozent von ihnen werden stationär, 32 Prozent ambulant gepflegt.
Stationär gepflegt bedeutet:
Die Menschen leben in einem Seniorenheim.
Wie ist dort die Situation?

Auf nahezu allen Internet-Präsentationen von Seniorenheimen finden Sie Stichworte wie „Selbstbestimmung, Würde, Bezugspflege, Validation“.
Die Bewohner sollen „sich wohlfühlen, mitbestimmen dürfen“.
Die Ansätze klingen gut, doch meine frühere langjährige Arbeit in verschiedenen Heimen hat mir gezeigt, dass die guten Vorsätze im Heimalltag untergehen können.
Woran liegt das?
Sieht man von gesundheits- und sozialpolitischen und letztendlich finanziellen Aspekten ab – die wir hier und heute nicht beeinflussen können – was bleibt uns als Handlungsspielraum, wie können wir uns dafür einsetzen, daß die gerechtfertigten Ansprüche an die Arbeit mit  Menschen eingehalten werden?
Hier sind Angehörige, Pflegekräfte und Ehrenamtliche gleichermaßen gefragt.
Mitarbeiter*innen in Heimen arbeiten in einem in einem sehr anspruchsvollen Bereich, in dem sie gleichzeitig tendenziell überarbeitet und unterbezahlt oder sogar ehrenamtlich tätig sind. In der Gesellschaft hat ihre Arbeit keinen hohen Stellenwert.
Als Pflegekraft hat man ständig wechselnde Arbeitszeiten; teils wechselnde Mitarbeiter versorgen mit zwei bis vier Personen bis zu 40 pflegebedürftige Menschen pro Tag. Als Ehrenamtliche werden sie womöglich unzureichend in die Teamarbeit eingebunden.
Sie werden täglich mit Alter, Krankheit und häufig auch mit dem Tod konfrontiert, nichtsdestotrotz müssen sie einerseits funktionieren, anderseits tröstliche und aufmunternde Worte für Bewohner*innen und deren Angehörige finden.
Pflegende müssen ihr Soll erfüllen, sie müssen zumindest alle Menschen, für die sie an einem Tag verantwortlich sind, mit Nahrung und der sogenannten Grundpflege versorgen.
Viel Zeit bleibt da nicht.

Wie und wo kann Raum geschaffen werden für den Mehrbedarf an Aufmerksamkeit, Würdigung des Einzelnen, ohne dass jemand als Pflegekraft und als Angehöriger über seine oder ihre Grenzen geht?

Meine Idee ist: Zusätzlich zu einer grundlegenden Information und Unterstützung der betroffenen Angehörigen können wir diesen Raum als Angehörige und Pflegende  in unseren Köpfen und Herzen schaffen und die Schlüssel dazu heißen Empathie und Selbstfürsorge.
[Anmerkung: damit meine ich nicht, dass Angehörige, Pflegende und Freund*innen das kompensieren sollten, wa sauf gesellschaftlicher Ebne veränderungsbedürftig ist, das ist hier nur nicht mein Thema.]

Wie können Sie als Angehöriger den Sprung schaffen, sich mit der möglicherweise extremen Veränderung Ihres alternden, vielleicht demenzkranken, vielleicht unglücklichen Elternteils zu arrangieren?
Naomi Feil nennt es: „Das Gehen in den Schuhen des anderen“.

Betreten Sie die Welt Ihres Gegenübers. Nur dort treffen Sie ihn an.

Vielleicht wissen Sie nicht, was Sie tun sollen, wenn Sie als Angehöriger oder als Pflegekraft sich immer wieder dieselben Geschichten anhören müssen? Sie genervt sind, sich womöglich gleichzeitg mit schlechtem Gewissen plagen?
Mein Vorschlag ist: Sorgen Sie für sich, reden Sie mit jemandem vom Fach, lassen Sie Ihre negativen Gefühle zu. Erst dann finden Sie die Ruhe und Kraft, diese Geschichten zum wiederholten Male anzuhören, und vielleicht entdecken Sie durch Nachfragen sogar noch einen neuen Aspekt miteinander.
Meine Vorstellung zum Thema „ewig wiederkehrende Geschichten“ ist die, dass sich bei älteren Menschen das Zeitempfinden massiv verändert, auch, wenn sie viel in der Vergangenheit denken und leben, ist trotzdem immer gerade das, womit der Mensch sich beschäftigt, seine einzige und gültige Wahrheit.
Ich glaube, ältere Menschen wissen nicht, dass sie diese Geschichte schon mehrfach erzählt haben, was zählt ist, dass genau diese Geschichte gerade im Moment das innere Erleben bestimmt und deswegen nach außen drängt.

Das Zeiterleben bei älteren Menschen und speziell bei Demenzkranken verändert sich massiv.
Sie sind häufig, wie kleine Kinder, mit der Situation im Hier und Jetzt beschäftigt.
Der Schmerz über eine Situation, an der sie vielleicht etwas ändern möchten, aber es nicht können (alleine aufstehen, sich zurechtfinden, auf die Toilette gehen) ist dann das alles bestimmende der Situation.
Und manchmal fällt es uns schwer, die nötige Geduld dafür aufzubringen, dass unser Gegenüber nicht versteht, dass wir ihm doch nur behilflich sein wollen, dass es doch allein nicht mehr geht.
Gleichzeitig ist es so, dass ältere Menschen, die sich an und auf der letzten Station ihres Lebens befinden, oft gar keinen Rat möchten. Sie fühlen sich belehrt. Und vielleicht sind sie auch wütend darüber, so viel Unterstützung zu brauchen.
Das heißt nicht, dass Sie sich alles gefallen lassen müssen.
Was ich meine, ist: suchen Sie den Zugang zu Ihrem Gegenüber mit dem Herzen.
Stellen Sie sich vor, wie Sie selbst behandelt werden möchten in einer möglichen abhängigen Situation.
Ich schlage vor: Setzen Sie sich mit der Frage auseinander: Wie stelle ich mir meinen eigenen Lebensabend vor? Wie möchte ich, dass meine Kinder mich behandeln? Was erwarte ich von guter zugewandter Pflege?

Viele Bewohner in Heimen sind unzufrieden, sind unglücklich, brauchen Unterstützung dabei, ihre veränderte Situation anzunehmen. Ebenso Menschen, die Zuhause auf tägliche Unterstützung angewiesen sind.
Sie vermissen ihre ehemalige Wohnstätte, ihren Partner, sie sehen sich mit dem Nachlassen oder gar Verlust ihrer motorischen, kognitiven und kommunikativen Fähigkeiten konfrontiert. Sie haben das Gefühl, nutzlos zu sein.
Sie sagen von sich selbst: „Ich hätte nie gedacht, dass ich mal so ende.“ „Ich bin ein Nichts.“

Können Sie sich dahineinversetzen?
Einige von Ihnen haben sicherlich Kinder.
Wenn Ihre Tochter kommt und klagt, sie habe sich das Knie gestoßen, dann können sie trösten, eventuell einen Verband anlegen und versprechen, das wird wieder gut.
Wenn Ihre beste Freundin über die Trennung von ihrem treulosen Freund weint, dann finden Sie die richtigen Worte, denn diese Situation haben fast alle schon einmal erlebt.
Wenn ihr Gatte beim Nachhausekommen bemängelt, dass seine Hemden nicht gewaschen sind, dann können Sie ihn entweder auf den nächsten Tag vertrösten, oder, je nach Art der Beziehung, ihm höflich mitteilen, wo sich die Waschmaschine befindet.

Das Problem in der Kommunikation mit älter werdenden Menschen ist, dass niemand von uns je am eigenen Leib diese Situation erfahren hat.

Bisher.
Damit haben wir eine andere Ausgangsposition.
Diese Art von Kommunikation mit pflegebdürftigen Menschen müssen wir behutsam erlernen.
Sterben müssen wir alle, aber nur einmal.
Alt werden wollen wir alle, aber nicht alt sein. Wir sind noch nicht so weit.
Ich habe auch von vielen Pflegepersonen gehört, „so möchte ich nicht enden“ oder „das ist ja kein Leben mehr“.

Ich habe mich während meiner Arbeit mit Senioren immer wieder gefragt: was gibt es für Möglichkeiten, den Bewohnern von Heimen oder dem Vater /der Mutter, die Sie Zuhause betreuen, das Dasein zu erleichtern oder zu verschönern, Ihnen als Pflege- und begleitende Personen und, was ganz wichtig ist, auch Ihnen als Kontakt- und Ansprechpersonen die Aufgabe zu erleichtern und ein besseres und zufriedeneres Miteinander zu ermöglichen?
In erster Linie erfordert die Arbeit in einer Situation, die Sie vom eigenen Erfahren her nicht kennen, ja gar nicht kennen können, ein ganz spezielles Einfühlungsvermögen. Ihr Gegenüber befindet sich nicht in einer Situation, in der „alles wieder gut wird“.
Er oder sie geht seinen letzten Weg.
In der Autoindustrie werden Anzüge gebaut, in denen die Testfahrer das Gefühl des Altseins vermittelt bekommen. Das heißt, diese Anzüge sind mit Gewichten beschwert, die Sicht ist eingeschränkt, auch die Hörfähigkeit.
Leider kann ich Ihnen solche Anzüge nicht zur Verfügung stellen.
Aber Sie kennen das Gefühl des Sich-Vorwärts-Schleppens vielleicht von einer schweren Grippe? Jetzt stellen Sie sich vor, diese Grippe geht nie mehr vorbei, Sie müssen für den Rest ihres Lebens ihre müden, widerspenstigen Gliedmaßen irgendwie von A nach B bewegen. So ergeht es vielen älteren Menschen täglich. Es gibt wunderbare Pflegekräfte, die in solchen Momenten die richtigen Worte finden, unterstützen, Mut machen, aber ich habe auch Situationen erlebt, in denen ich von Kollegen aufgefordert wurde „Mensch, pack die doch einfach in einen Rollstuhl, und dann ab, sonst werden wir hier nie fertig“.

Das Zeitproblem in der Pflege lässt sich nicht wegdiskutieren. Aber es gibt für alle helfenden Personen Möglichkeiten, Ihrem Schutzbefohlenen zu ermöglichen, sich die Zeit zu nehmen, die er für diesen Weg eben braucht.

Im Umgang mit Angehörigen kommt sehr häufig das Problem hinzu, dass es Unausgesprochenes gibt, Dinge, die Sie zwischen sich und Ihren Eltern längst hätten klären wollen.
Das belastet die Beziehung.
Vielleicht können Sie sich, wenn keine Auseinandersetzung mehr möglich ist, Unterstützung in Form einer psychologischen Beratung suchen. Das könnte ein Ort sein, ein Raum für Sie, in dem Sie sowohl Tipps und Ratschläge bekommen können, aber auch aufgestaute Wut und Frust zu Ihrem Recht kommen. Sie können sich Luft machen. Für sich selbst zu sorgen ist die Voraussetzung dafür, für andere sorgen zu können.
Erst dann können sie auf jemand anderen zugehen.

Angst, Alleinsein, die Nähe des Todes, die ausweglose Situation, die Hilflosigkeit, das sind die Themen, die hauptsächlichen Emotionen, die viele Menschen am Ende ihres Lebens beschäftigen.
Gleichzeitig bleibt der Wunsch nach Selbstbestimmung; man möchte nicht gesagt bekommen, wo es langgeht, was man zu essen und anzuziehen hat, auch, wenn es vielleicht nach außen hin „praktischer“ erscheint.

Sich Würde in Abhängigkeit zu bewahren, ist ein sehr schwieriges Unternehmen.
Das gilt für Gefangene ebenso wie für schwerkranke und pflegebedürftige Menschen.
Was bedeutet Würde?
Das deutsche Grundgesetz sagt uns, die Würde des Menschen sei unantastbar und garantiert die strafrechtliche Verfolgung im Falle einer groben Verletzung der Würde des einzelnen.
Was bedeutet es für SIE, ein würdevolles Leben zu leben?
Würde steht in engen Zusammenhang mit Respekt und Anerkennung durch andere. Mit Grenzen, und zwar denen der eigenen Individualität und Souveränität.
„Souverän“ kommt von „regieren, herrschen“. Wer souverän ist, beherrscht sein eigenes Reich.
An der letzten Formulierung kann man erkennen, dass die Würde der einzelnen Person im Heim bereits eine Einschränkung erfährt: sie ist nicht mehr Souverän im eigenen, selbstgestalteten, selbstgewählten Heim.
Diese Person ist, je nach physischem und psychischem Zustand, nicht mehr in der Lage, die Dinge des alltäglichen Lebens allein zu bewältigen und ihre Umgebung frei zu gestalten. Dieser Zustand wird von den Betroffenen vielmals als entwürdigend erlebt und so kommt es zu anscheinend nicht sinnvollen Versuchen der Bewahrung der Autonomie.

Sie kennen vielleicht folgende Situation: Eine Reinigungskraft möchte das Zimmer einer an Alzheimer erkrankten Dame säubern und die Bewohnerin erklärt mit fester Stimme: „ich habe schon sauber gemacht!“ (wahlweise „ich habe mich doch schon gewaschen“) Sie und ich wissen, dass das nicht stimmt, und Sie haben ebenfalls genug Erfahrung, um zu wissen, dass diese Aussage respektiert werden sollte, und dass man das Zimmer eben dann reinigt, wenn die Person es zum Beispiel zum Essen verlassen hat.
Worauf ich hinauswill, ist, dass die Hintergründe des Verhaltens der  Patientin und auch Ihres Angeörigen in seltenen Fällen mit Ihnen zu tun haben, es ist ihr Versuch, sich ihre Würde zu bewahren, und zudem ist sie fest davon überzeugt, das Zimmer bereits gesäubert zu haben, und vielleicht hat sie das auch bereits auf ihre Art getan.
Diese Überzeugung der Wahrheit von Ereignissen und Zuständen, von „ich habe schon geputzt“, „mein Diamant-Collier wurde mir gestohlen“, „meine Tochter besucht mich nie“, „gleich kommt mein Papa“, „ich muss mich für die Arbeit fertig machen“, „ich habe Schmerzen“ oder „ich habe Angst“ repräsentiert tatsächlich typische Unzufriedenheitsreaktionen von Menschen in Abhängigkeit, von Menschen, die zutiefst verunsichert sind. Sie können von einer Demenz her rühren, oder auch nicht. Sie können wahr sein, müssen es aber nicht. Diese Menschen teilen Ihnen Emotionen, Wünsche, Ängste und Bedürfnisse mit, die ernst genommen werden müssen. Nehmen Sie Ihrem Gegenüber nicht seine Würde, indem Sie versuchen, es auf den „Irrtum“ hinzuweisen. Denn: es ist seine Wahrheit. Betreten Sie diese Wirklichkeit.
Dann kann es gelingen, Ihr Gegenüber emotional zu begreifen, und das erfordert Ihr erhöhtes Einfühlungsvermögen, die Einsicht, dass Sie die oder der Überlegene in der Situation sind, dass nur Sie die Fähigkeit und auch die Aufgabe haben, die Situation nicht entgleisen zu lassen, dass Sie die Möglichkeit haben, der Person gegenüber zu zeigen: Du wirst anerkannt, ich respektiere dich und deine Wünsche, ich sehe deine Ängste. Das ist die Verantwortung.
Es geht um die Anerkennung des Gegenübers als vollwertige Person unabhängig von ihrem mentalen oder physischen Zustand.
Ich möchte noch einmal betonen, dass das nicht bedeutet, dass Sie sich alles gefallen lassen müssen.
Manche Patienten betreiben Grenzüberschreitungen, derer Sie sich freundlich aber bestimmt erwehren müssen, denn hier geht es um IHRE Würde, um Ihre Integrität.

Was meint „emotional begreifen“ ? Es meint, versuchen Sie, herauszuhören oder herauszufühlen was Ihr Gegenüber bewegt. Bei schwer Demenzkranken heißt das: In welchem Gemütszustand befindet sich die Person? Mag sie Berührungen oder eher Abstand? Leise oder laute Töne? Ein ernstes oder ein lächelndes Gegenüber?
Oft reicht die Spiegelung dessen, was Sie wahrnehmen, damit ein Mensch sich ernst genommen und verstanden fühlt. Ein Satz wie „Sie sind besonders traurig heute“ zeigt dem Gesprächspartner, dass Sie ihn (an-)erkennen, und mit Ihrem Tonfall, Ihrem Blick, Ihrer Geste nehmen Sie diese Emotion an. Und wenn dann beim gegenüber die Tränen fließen, dann macht das nichts, vielleicht war es genau das, was mal nötig war.

Urteilen Sie nicht. Ein kluger Mensch hat formuliert: Leiden ist subjektiv.

Ich bin davon überzeugt, dass wir uns nicht anmaßen können, zu beurteilen, ob die Verzweiflung unseres Gegenübers angemessen ist oder nicht.
Es gibt Situationen, in denen es  hilft, sich vorzustellen, dass es anderen noch viel schlechter ergeht.
Aber wir sind nicht befugt, jemand anderem das vorzuschlagen.

Wenn wir mal Abstand nehmen: die Tränen einer sehr alten Dame, die sich krank, allein, am Ende ihres Lebens abgeschoben fühlt, können wir eigentlich sehr gut nachvollziehen.

Nehmen Sie sich Zeit, zeigen Sie emotionale und körperliche Präsenz.
Gehen Sie auf Augenhöhe, um eine Handlung mit erklärenden Worten zu begleiten oder bei der Kontaktaufnahme wahrzunehmen: Wie geht es dem anderen heute tatsächlich.
Dadurch bringen Sie Ruhe in die Kommunikation.
Und die führt zu mehr Zufriedenheit in der Beziehung und überträgt sich mit ein bisschen Hartnäckigkeit und Geduld sogar auf Ihre Familienmitglieder oder Kolleg*innen.
Und sorgen Sie als Angehöriger für eine gute professionelle Begleitung.
Sie müssen nicht alles allein schaffen.

In Hinblick auf die Frage von Ungeduld oder die Frage, was begründet die Tatsache, dass ich in einem Moment mit Stress und Druck gut umgehen kann, und in anderen nicht (und mir alles auf die Nerven geht), würde ich gern noch einmal betonen:
Es ist hilfreich und wichtig zu schauen, wie es mir selbst geht, ob ich unruhig bin, weil es mit meiner*m Partner*in Zuhause nicht gut läuft, ob ich womöglich gereizt bin, weil ich schlecht geschlafen oder meine Tage habe, dass ich Stress mit meinen Kolleginnen oder Kollegen habe. Vielleicht wünsche ich mir mehr Unterstützung von außen.
Dann wäre es nötig, zu schauen, wie sich das eine (die eigene Befindlichkeit) mit dem anderen (meiner Reaktion auf mein Gegenüber) in Beziehung setzt, ob es sich trennen lässt, und welche Möglichkeiten der Bewältigung eigener „Mitbringsel“ in die Begegnung es gibt.

Ich nenne das „Hilfreiche Gespräche im Hintergrund“. Diese können auf jeder Professionalisierungsstufe stattfinden, vom Gespräch bei einer Tasse Kaffee zwischendurch, über das Gespräch mit einem Seelsorger bis hin zu Supervisionen (wenn es um Teamkonflikte geht) oder zur professionellen Beratung und Therapie.

Informationen:
Ich bin Heilpraktikerin für Psychotherapie, Bewegungstherapeutin und ausgebildete Hospizhelferin und Trauerbegleiterin und als freischaffende Künstlerin tätig.
Ich habe über 10 Jahre mit Senioren und Menschen mit Behinderung sowie deren Angehörigen gearbeitet (in der Pflege, der persönlichen Assistenz und psychosozialen Betreuung) und dabei Menschen bis an ihr Lebensende begleitet.

Angehörige können bei mir gern individuelle Beratungstermine vereinbaren.

Weiterhin können Sie Indoor-Seminare für Pflege- und Betreuungspersonal sowie Seminare zum Thema Kommunikation mit hilfebedürftigen Personen buchen.

Ich lade Sie ein, hierzu das Kontaktformular zu nutzen.