Üben kann man überall

Menschen, die zu mir in die therapeutische Sprechstunde kommen, wünschen sich Unterstützung darin, ihre meist als leidvoll erlebte momentane Lebenssituation zu verändern.
Veränderung wiederum geschieht häufig als längerer Prozess. Wir müssen üben.

In der lebensgeschichtlichen Entwicklung sind es neben den gesellschaftlichen Strukturen die Beziehungen zu den frühesten Bezugspersonen, die unser zukünftiges Erleben und Handeln prägen. Diese Prägungen sind stark wirksam.
Genauso bedeutsam ist die individuelle und doch nach gleichen Mustern ablaufende sensomotorische Entwicklung.
Tauchen in Ihrem emotionalen Erleben Gefühle von großer Traurigkeit, Ausweglosigkeit, Enge, Unsicherheit, Fremdbestimmtheit oder weitaus diffuserem Unwohlsein auf, kann die Ursache in diesen Prägungen und oder Störungen während der sensomotorischen Entwicklung liegen.

Der therapeutische Prozess kann im Laufe eines längeren Zeitraums eine tief greifendeVeränderung bewirken.
Beziehung wird neu erlebt. Voraussetzung ist, dass TherapeutIn und PatientIn sich aufeinander einlassen können.

Wie entsteht eine tiefgreifende Veränderung?
Sie beginnt häufig mit der anscheinend einfachen Wahrnehmung und Benennung dessen, WAS IST.
Nehmen wir als Beispiel eine einfache Aussage:
„Ich bin immer so traurig.“
Wie gehen wir damit um?
Zunächst findet wir heraus, was für Möglichkeiten bereits vorhanden sind, um eine Linderung des Leidens zu erreichen.
Wir suchen gemeinsam nach möglichen Ursachen für die empfundene Traurigkeit, wobei die gründliche Anamnese eine große Rolle spielt.
In der Anamnese geht es nicht um reine Fakten, sondern darum, wie die das Erzählen der eigenen Geschichte erlebt wird und auch darum, wie der Therapeut/die Therapeutin den Patienten/die Patientin durch aktives Zuhören erlebt und welche Gefühle und Gedanken dadurch in ihm oder ihr selbst hervorgerufen werden.
Wichtig kann ebenso die Wahrnehmung von körperlichem Erleben während des Erzählvorgangs sein.

Wie sind die Zusammenhänge zwischen dem aktuellen Erleben und der individuellen Geschichte?
Um das Gefühl von zum Beispiel Traurigkeit zu differenzieren und im Folgenden zu verändern, kann die körperpsychotherapeutische Arbeit eine wertvolle Unterstützung sein.
Eine tiefgreifende Veränderung braucht ihre Zeit.
Unterstützen können Sie diese Veränderung, indem Sie die in den körperpsychotherapeutischen Stunden erlebten Übungen und Erfahrungen regelmäßig wiederholen.
Das meine ich mit: „Üben kann man überall.“

Ein Beispiel:
Traurigkeit zeigt sich meistens an bestimmten Körperempfindungen und Körperhaltungen:
Hochgezogene Schultern, schmerzhafte Verspannungen diverser Art, ein zusammengebissener Kiefer, eine gebeugte Haltung, flaches Atmen.
Allein die behutsame Veränderung dieser nur scheinbar äußeren Erscheinung kann viel dazu beitragen, dass Sie ein Gefühl von beginnender Veränderung erleben und anfangen, sich in ihrer Haut wohler zu fühlen.

Und diese kleine Verbesserung bildet die Basis dafür, Mut, Kraft und Ausdauer zu entwickeln, um den Weg der Veränderung auch weiterhin zu beschreiten.
Haben Sie eimal (zum Beispiel) eine Atemtechnik erlernt, mit deren Hilfe Sie die Erfahrung von Öffnung, von Weite, von innerer Ruhe oder Erdung gemacht haben, können Sie diese, wo Sie gehen und stehen, wiederholen und damit auch Ihre postitive Erfahrung.  Es entsteht ein heilsames Gefühl von Selbstwirksamkeit.

Für manche Menschen ist die Kommunikation mit dem eigenen Körper völig neu.
Meine Erfahrung zeigt: Je mehr Sie sich in der Wahrnehmung üben, auf die Signale des eigenen Körpers horchen, desto besser lernen Sie sich selbst kennen und desto mehr Einfluss können Sie auf den Heilungs- und Veränderungsprozess nehmen.

Ich freue mich auf Ihre Anfrage zu einem Erstgespräch.
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